Der Ort

Der Ortsteil Kromlau ist ein typisches Zeilendorf, das am Rande einer eiszeitlichen Stauchmoränenlandschaft, dem „Muskauer Faltenbogen“ liegt.

Der Ortsname leitet sich entweder vom sorbischen „chrony law“ ab, was so viel wie schiefe, krumme Jagd oder Ackermark bedeutet oder von „Kroma“, was man mit „am Rande gelegen“ übersetzen kann.

Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts lebten die Bewohner hauptsächlich von der Land- und Forstwirtschaft, später fanden sie Arbeit im Bergbau oder in der Glasindustrie. Heute is der Ortsteil Kromlau ein sehr beliebtes Ausflugsziel für Touristen aus nah und fern.

Die Tourist-Information, ein Campingplatz mit Badesee, eine Ferienhaussiedlung, eine Ferienwohnung im Kromlauer Schloss, mehrere private Ferienunterkünfte und ein Eiscafé warten auf Gäste. Besonders im Frühling, wenn im ca. 200 Hektar großen Park die Azaleen und Rhododendren blühen, ist der Besucherstrom besonders hoch. Der Park mit seinen vielen Sehenswürdigkeiten ist von Weißwasser aus mit der „Waldeisenbahn Muskau“ gut zu erreichen. Außerdem stehen den Besuchern mehrere (teils kostenpflichtige) Parkplätze zur Verfürgung. Der „Hauptparkplatz“ am Ortseingang aus Richtung Gablenz ist auch für Reisebusse geeignet.

Jedes Jahr am Pfingstwochenende findet das große Park- und Blütenfest statt. Es ist mit über 50-jähriger Tradition eines der ältesten Volksfeste der Region und lockt regelmäßig über 12.000 Besucher nach Kromlau.

Für soziale und kulturelle Bereicherung im Ort – nicht nur zum Park- und Blütenfest – sorgen derzeit 4 Vereine und die Freiwillige Feuerwehr Kromlau.

Im Herbst findet das nun auch schon traditionelle Parkseminar statt, bei dem sich Freiwillige aus Nah und Fern treffen um dem Kromlauer Park zu helfen.

Vergangenheit und Gegenwart*

Die Gemeinde Kromlau ist, wie der benachbarte Fürst-Pückler-Park Bad Muskau, eingebettet in die abwechslungsreiche und eindrucksvolle Landschaft des Muskauer Faltenbogens. Sie liegt inmitten des Landschaftsschutzgebietes „Kromlau-Gablenzer Restseengebiet“.

Mit dem Rhododendronpark besitzt der Ort eine Sehenswürdigkeit, die weit über die Grenzen der Lausitz hinaus berühmt ist. Besonders, wenn zur Blütezeit der immergrünen Rhododendren und sommergrünen Freilandazaleen der Park sich in ein Blütenmeer verwandelt, ist Kromlau Anziehungspunkt für zahlreiche Besucher aus nah und fern.

Das kleine idyllische Dorf, dessen sorbischer Name Kromola lautet, besitzt eine bewegte Vergangenheit. Die erste bekannte Erwähnung von Kromlau datiert aus dem Ende des 15. Jahrhunderts. Es ist jedoch anzunehmen, dass der Ort bedeutend älter ist. Nicht eindeutig geklärt ist die Herkunft des Ortsnamens. Der Gablenzer Pfarrer Adolf Aisch berichtete in seiner 1909 erschienenen Chronik, dass der Name sich von „chrony law“ ableite, was so viel wie schiefe, krumme Jagd oder Ackermark bedeute. Andererseits zieht er auch das Wort „Kroma“ – der Rand – als Begriffsursprung in Betracht (Aisch 1909, S. 122). Neuere Forschungen beziehen sich auf eine andere Herleitung und deuten den Namen als „umstrittenes Stück Land“ (Eichler 2010, S. 88). Sicher ist, dass die Ortsbezeichnung aus dem Slawischen kommt.

Über Jahrhunderte bestimmten die jeweiligen Eigentümer des Rittergutes die Geschicke des Ortes. Erst als Friedrich XI. (XVII.) Leopold, Graf von und zu Egloffstein-Arklitten (1838–1921) im Jahr 1889 Kromlau erwarb, hatte der ständige Besitzerwechsel ein Ende. Kromlau nahm unter der sachkundigen Leitung der Familie von und zu Egloffstein einen großen Aufschwung. Der Gutsbetrieb wurde modernisiert und rentabel gestaltet. Forst- und Landwirtschaft sowie die Fischzucht in den Teichen und Senken des Faltenbogens trugen zum Wohlstand des Ortes bei. Zu diesem Zeitpunkt umfasste das Gut ungefähr 443 Hektar, wovon allein 222 Hektar auf Forst und Park und 20 Hektar auf die Gewässer entfielen (Aisch 1909, S. 141).

Bis 1817 hatte Kromlau zum schlesischen Kreis Sagan (polnisch: Žagan) gehört und unterstand danach bis 1945 der Verwaltung des Kreises Sorau (polnisch: Žary). Später wurde der Ort dem Kreis Forst, 1948 dem Kreis Spremberg und mit Auflösung der Länder im Jahr 1952 dem Kreis Weißwasser zugeordnet. Aus den ehemaligen Braunkohlegruben entstanden idyllische Teiche, so der Hechtteich, der große und der kleine Nickelteich und der heutige Badeteich. Dessen Ausbau begann im Jahr 1966 mit dem Ziel, Kromlau als attraktiven Erholungsort zu entwickeln. Am Nordufer des Gewässers wurde Ende der 1970er Jahre ein Campingplatz angelegt. Im ehemaligen Forstgarten entstand eine Bungalowsiedlung mit etwa fünfzig Ferienhäusern. Im Jahr 1992 wurde Kromlau an das Schienennetz der Waldeisenbahn Muskau angeschlossen und zwei Jahre später ein Bahnhofsgebäude im südlichen Parkbereich errichtet. Heute ist Kromlau ein Ortsteil der Gemeinde Gablenz und gehört zum Landkreis Görlitz. Die wirtschaftliche Grundlage der Gemeinde basiert auf Landwirtschaft, Handwerk sowie Dienstleistungen für Naherholung und Tourismus.

* Broschüre “Rhododendronpark Kromlau” – Auszüge – Kathrin Franz – Landschaftsarchitektur Franz